Rassekurzbeschreibung Briard
Der Briard war ursprünglich im französischen Flachland ein Schäferhund, der die Schafherden führte, bewachte und gegen Wölfe verteidigte, häufig wurde er auch als Hof- und Wachhund eingesetzt. Der Briard ist temperamentvoll, intelligent, wachsam und furchtlos. Er besitzt eine robuste Gesundheit. Als Hüte- und Herdenschutzhund sind Schutz- und Hüteverhalten ausgeprägt angelegt, Fremden gegenüber hat er ein angeborenes Misstrauen, im eigenen „Rudel“ ist er kinderlieb und treu. Er erträgt es nur schwer, wenn sich Personen aus seinem „Rudel“ entfernen, oder er gar alleine bleiben muss. Seine Erziehung erfordert viel liebevolle Zuwendung und Konsequenz. Da er von Haus aus ein Arbeits- und Gebrauchshund ist, muss mit dem Briard entsprechend regelmäßig gearbeitet werden. Als reiner Begleit- und Familienhund ist er nicht geeignet. Er ist anspruchsvoll, da er sowohl geistig als auch körperlich gefordert werden will. Sein Fell neigt trotz der nur leichten Unterwolle schnell zum verfilzen und sollte mehrfach wöchentlich gebürstet werden. Der Briard ist kein Anfängerhund.
Vorgeschichte:
Enzo wurde von Spaziergängern in den Bergen Spaniens gefunden. Er sah sehr vernachlässigt aus und humpelte mit einem Hinterbein. Als sie ihn zum Tierarzt brachten, konnte dieser keinen Chip und keine Erkennung feststellen. Er wurde geschoren und das Hinterbein geröntgt. Der Tierarzt riet, zu operieren, da der Bruch schon älter und schlecht zusammengewachsen war, also musste der Kopf des Oberschenkelknochens gekürzt werden. Die OP ist super verlaufen, die Verletzung verheilt, Enzo kann sein Bein wieder ganz normal belasten und hüpft und springt ohne Probleme, lediglich von intensiven Hundesport wurde abgeraten. Dann kam er nach Deutschland und lebt hier in einer familiär geführten Hundepension und hat sich gut eingelebt.
Verhalten und Wesen:
Der hübsche Bub ist eigentlich ein ganz lieber und verschmuster Schatz und wünscht sich so sehr eine eigene Familie, doch ist er nicht für Jedermann geeignet. Grundsätzlich mag er Menschen sehr und ist auch zu fremden Menschen freundlich, aussagegemäß ist er auch kinderlieb. Im Haus mit den vielen anderen Hunden ist er selten, das regt ihn eher auf. In seinem Gehege mit seinem Hundehaus fühlt er sich wohl, da liegt er entspannt und beobachtet das Geschehen. Hier hat er keine Probleme mit dem Alleine bleiben.
Über Spaziergänge freut er sich riesig, geht auch ordentlich an der Leine, gegenüber fremden Menschen ist er friedlich, bei anderen Hunden entscheidet die Sympathie, da braucht es teilweise schon Kraft ihn zu halten. Hundebegegnungen an der Leine sollten noch geübt werden, aber er ist aufmerksam und interessiert und macht gerne jeden Schabernack oder Leckerchensuchspiel mit. Er läuft prima an der Leine und zeigt keinerlei Ängste bei Menschenansammlungen oder im Straßenverkehr.
Enzo hat in der Hundepension schon viele Hunde kennen gelernt und ist zu den meisten Hündinnen auch recht charmant, einige Hunde interessieren ihn nicht, andere mag er einfach nicht. Enzo ist nicht der Hund, den man bedenkenlos einfach zu einer Hundegruppe dazutun kann, er zeigt seine Sympathie deutlich, doch wenn man sich Mühe gibt und ihn freundlich mit den Nachbarshunden bekannt macht, sollte Frieden in der Nachbarschaft möglich sein.
Enzo ist aktuell deutlich unterfordert, er freut sich sehr, wenn man sich mit ihm beschäftigt, er rennt und hüpft und springt auch mal dem Ball hinterher, doch stupides Apportieren ist ihm zu langweilig, da muss man sich schon etwas interessanteres zur Auslastung des intelligenten Rüden einfallen lassen – irgendwas mit Leckerchen wäre nicht schlecht.
Leider hat die Zeit, die er verletzt alleine in den Bergen verbracht hat, ihre Spuren hinterlassen, er zeigt kaum Toleranz bei Schmerzen, das ist sowohl beim Abtasten beim Tierarzt als auch bei der Fellpflege aktuell noch ein Problem. Auch die Zeiten, in denen er extrem hungern musste, sind noch nicht vergessen. Das Thema „Futter wieder wegnehmen“ und „Kauknochen wegnehmen“ müssen erst noch mit viel Ruhe geübt werden. Wir denken, dass er erst wieder Vertrauen zu seinen Menschen aufbauen muss, bevor das Training richtig beginnen kann. Aber bei all den „Baustellen“ ist Enzo ein toller Hund und wird sich bei den richtigen Menschen zu einem wunderschönen Traumhund entwickeln.
Wo soll Enzo leben:
Für Enzo wünschen wir uns Menschen, die einerseits sensibel genug sind um ihn zu verstehen aber dennoch rustikal genug um seinen Eigensinn und Selbstschutz in die richtigen Bahnen zu lenken; ein Briard verträgt Härte nur sehr schlecht. Neben der wohlwollenden konsequenten Erziehung braucht es auch Zeit und Freude an der Bewegung und Auslastung des schönen Rüdens und Ruhe für gemütliche Kuscheleinheiten. Gut wäre auch ein umzäunter Garten für Spaß und lustige Spiele, denn es wird noch Training brauchen, bis dass er frei laufen darf, auch ohne erkennbaren Jagdtrieb. Kinder sollten bereits größer sein, bei einem Ersthund entscheidet die Sympathie. Enzo ist auch rassebedingt kein Anfängerhund.
Ansprechpartner:
Fellnasen Albolote, Anja Keller
Pflegefamilie Antonia Hampp-Cathomas 07744 2200059 bzw. 0173 1300338
79780 Stühlingen