Die bildschöne AZABACHE sucht Angsthund-erfahrene Menschen.
Bevor wir etwas über diesen Hund erzählen, möchten wir ein paar Zeilen zum Thema Angsthunde schreiben. Denn AZABACHE ist einer dieser Angsthunde.
Meistens sind diese Hunde ohne menschlichen Kontakt oder mit negativen Erfahrungen durch Menschenhand aufgewachsen und sitzen teilweise schon viele Jahre im Tierheim, weil es sehr schwer ist, die richtigen Menschen für sie zu finden. Diese Hunde haben sehr viel Angst, brauchen lange um Vertrauen aufzubauen, kennen manchmal nur das Gelände des Tierheims und waren noch nie oder nur selten außerhalb des Tierheims. Sie kennen es nicht in einem Haus zu leben, im Auto mitzufahren, an der Leine zu laufen -. eben nichts, was ein "normaler" Hund kennt.
Wer sich für einen Angsthund entscheidet, muss sich darüber im Klaren sein, dass es eine große Aufgabe sein wird, diesem Hund mit viel Geduld und Liebe alles zu zeigen und beizubringen.
Es kann Jahre dauern, bis er sich sicher fühlt und sich so verhält, wie man es von Familienhunden kennt. Es kann sein, dass er sich in einer sicheren Umgebung schnell einlebt und dazulernt. Aber es kann eben auch sein, dass es sehr lange dauert. Wir können und wollen das nicht schönreden, denn davon hat weder der Mensch noch der Hund etwas. Ein Angsthund muss sich auf seinen Menschen verlassen können, er muss sich sicher fühlen und darf nicht bedrängt werden.
Wer sich für einen Angsthund entscheidet, nimmt einen Hund bei sich auf, der nichts kennt und vor allem und jedem Angst hat. Man muss ihm die Zeit geben, die er braucht, ihn immer wieder positiv bestärken und die kleinen Fortschritte zu schätzen wissen.
Grundvoraussetzung für einen Angsthund ist ein Haus mit einem eingezäunten und ausbruchsicheren Garten. Die Hunde kennen es nicht spazieren zu gehen. Sie müssen deswegen die Möglichkeit haben, in den Garten gehen zu können, bis sie sich an Halsband, Sicherheitsgeschirr und Leine gewöhnt haben.
Ein sicherer Ersthund ist eine weitere Voraussetzung. An ihm kann sich der Angsthund orientieren und lernen, dass er nicht vor allem Angst haben muss. Es wird ihm Sicherheit geben, wenn er einen Artgenossen hat. Meistens sind Angsthunde sehr soziale Hunde im Umgang mit anderen Hunden und es hilft ihnen sehr, wenn einer in ihrer Nähe ist.
Wir wünschen uns sehr, dass unsere Angsthunde nicht den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringen müssen. Sie sollen die Chance bekommen, auch die schönen Seiten eines Hundelebens kennenzulernen - bei Menschen, die sich mit Angsthunden auskennen, die ihnen Zeit geben, Geduld haben und wissen, dass es sich lohnt ihnen eine Chance zu geben.
Bei weiteren Fragen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.
Vorgeschichte:
AZABACHE lebte außerhalb einer Ortschaft in der Provinz Granada. Ein paar freundliche Menschen brachten ihr Futter und verschiedene Tierschutzorganisationen versuchten mehrfach sie einzufangen. Aber sie ließ sich nicht einfangen. Stattdessen bekam sie Welpen. Im ersten Wurf waren es neun Welpen im zweiten Wurf sage und schreibe zwölf Welpen.
Tierschützer holten die Welpen, bevor sie verwilderten und eine Vermittlung nicht möglich wäre. Aber die Mama war ein sturer Brocken. Doch eines Tages passierte das Wunder! Nach stundenlangen Einfangversuchen, gelang es schließlich, sie festzusetzen.
Das nächste Problem war: welcher Verein würde sie übernehmen? Niemand wollte sich eine so unkooperative, verwilderte und noch dazu große Hündin ans Bein binden – wohl wissend, dass einem so ein Hund nicht aus den Händen gerissen wird und für die Dauer der Unterbringung viel Geld und auch viel Nerven kosten würde.
Obwohl wir all das wussten und uns AZABACHE anfangs vor lauter Angst auch noch ihre Zähne zeigte, übernahmen wir die Verantwortung für sie.
Sie war übersät mit Parasiten und ihre Zitzen waren noch voller Milch. Sie bekam Medikamente, um den Milchfluss zu stoppen und mit sehr vielen Würstchen schafften wir es auch, sie von den Parasiten zu befreien. Anschließend wurde sie kastriert und danach ließen wir sie erst einmal in Ruhe im Tierheim ankommen.
Verhalten zu Menschen generell; Kinderverträglichkeit:
Wie oben schon geschrieben, ist AZABACHE eine Angsthündin, die entsprechend erfahrene Menschen braucht. Es braucht viel Geduld ihr Vertrauen zu gewinnen.
Kinder sollten nicht im neuen Zuhause sein oder schon älter und ruhiger.
Wesen:
Nach einiger Zeit bei uns im Tierheim hat sie sich verändert. Sie ist natürlich noch lange keine anhängliche Schmusebacke, aber immerhin zeigt sie uns bei Annäherung nicht mehr ihre Zähne, sondern dreht sich beschwichtigend weg und verdrückt sich in irgendeine Ecke. Sie hat auch noch nie gebissen – nicht einmal den Tierarzt. Menschen, die sie kennt, dürfen ihr auch nahekommen. Sie traut sich sogar schon, Leckerlies aus unserer Hand zu fressen. Streicheln lässt sie sich hingegen noch immer nicht.
Im Tierheim zeigt sie sich generell sehr ausgeglichen, aber auch verspielt mit den anderen Hunden.
Sie hatte natürlich noch nie annähernd ein Hundeleben, wie die meisten Menschen es kennen. Das Gehen an einer Leine kennt sie nicht. Im Auto mitfahren kennt sie nicht. Im Haus leben kennt sie nicht.
AZABACHE ist auf ca. vier Jahre geschätzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich komplett in einen „normalen“ Hund verwandeln wird, ist also nahezu ausgeschlossen. Dennoch sind wir überzeugt, dass sie in einem eigenen Zuhause, wo ihre festen Bezugspersonen mehr Zeit für sie haben als wir Pfleger im Tierheim, noch einen großen Schritt nach vorne machen und Vertrauen fassen wird. Im Tierheim haben wir schon viel erreicht. Mehr schaffen wir aber einfach nicht.
Sie braucht auch unbedingt einen souveränen Hund an ihrer Seite. Im Tierheim hat sie sich den Rüden BORIS und DOGUI angeschlossen. Sie ist immer dort, wo die beiden gerade sind.
Verträglichkeit mit Artgenossen:
AZABACHE ist mit Hunden beiderlei Geschlechts gut verträglich. Ein souveräner Ersthund ist Vermittlungsvoraussetzung.
Wo soll AZABACHE leben:
Wie oben schon beschrieben, suchen wir Menschen, die Erfahrung haben im Umgang mit Angsthunden. Es versteht sich von selbst, dass wir sie nur in eine ruhige Umgebung – ruhige Stadtrandlage oder ländlich – vermitteln.
Sie sollten die Ruhe und Geduld aufbringen, die es braucht, um ein passendes Umfeld für AZABACHE zu schaffen. Wir sind sicher, dass sie weitere Fortschritte machen wird.
Jetzt hat AZABACHE auch noch das Pech, schwarz zu sein. Es ist so schon schwer genug, die richtigen Menschen für einen Angsthund zu finden. Dass sie zu den generell schwerer vermittelbaren Schwarzen zählt, macht es nicht leichter.
Dennoch geben wir die Hoffnung nicht auf. Wir sind sicher, dass es Menschen gibt, die mit Liebe und Verstand genau dieser Hündin gerecht werden und ihr ein lebenswertes Leben schenken möchten. Fühlen Sie sich angesprochen? Dann melden Sie sich bitte bei uns. Wir informieren Sie gerne ausführlich und persönlich.
Allgemeiner Hinweis:
Zu rassespezifischen Merkmalen und/oder möglichen generellen gesundheitlichen Problemen, die u. a. von der Anatomie eines Hundes abhängen können (z. B. kurze Beine i. V. m. langem Rücken, o. a. typische Probleme vieler großer Hunde, wie Magendrehung etc.) informieren wir Sie bei Interesse an dem Tier und den sich anschließenden Vermittlungsgesprächen gerne ausführlich.
Ausreise:
AZABACHE ist bei Übergabe geimpft, gechipt, kastriert und wird vor Ausreise auf Mittelmeerkrankheiten getestet.